Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn

Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den WahnsinnEndlich hab ich es durchgelesen! „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ ist ein wirklich tolles Buch! Ein Ratgeber, der in jedem Regal stehen sollte, meine ich.

Warum? Das erfahrt ihr im folgenden Review.

Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn

Ein ziemlich langer Titel für ein Buch: „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch Trotzphasen“*

Nun gibt es ja zahlreiche Erziehungsratgeber und ich traue mich schon gar nicht mehr, so etwas zu lesen. Ständig ist vom Belohnen und Bestrafen die Rede. Grenzen setzen. Konsequenzen spüren lassen. Ignorieren.

Ihr merkt, ich war auf der Suche nach einem etwas anderen Ratgeber. Und per Zufall fand ich den dann auch.

Um was geht es?

Der Titel ist ja schon sehr aussagekräftig. Das Kind, das man sich über alles gewünscht hat, treibt einen in den Wahnsinn. Wer hatte dieses Gefühl noch nicht? Man fühlt sich gleich verstanden.

In diesem Buch geht es nun darum, wie man mit der sogenannten Trotzphase seines Kindes entspannt umgehen kann.

Hierfür wird ein kleiner Exkurs ins kindliche Gehirn unternommen. Es wird gezeigt, dass Kinder im gewissen Alter noch gar nicht dazu in der Lage sind, sich so zu verhalten, wie es die Eltern (oder wer auch immer) gern hätten. Manchmal übersieht man auch einfach, wie jung unsere Kinder eigentlich noch sind. Man erwartet manchmal schlichtweg einfach zu viel von ihnen.

Auch auf die Frage, warum wir Eltern manchmal gern anders reagieren wollen, es aber nicht schaffen, wird näher eingegangen. Eine Reise in die eigene Kindheit bringt Licht ins Dunkel. Und ist sehr aufschlussreich. An den einen oder anderen Stellen wusste ich schon Bescheid. Bei manchen wiederum hatte ich auch meine Aha-Erlebnisse.

Beispiele

Ganz anders als bei Jesper Juul zum Beispiel strotzt das Buch nur so vor Beispielen. Eltern berichten aus ihrem Alltag mit Kind. Was geschehen ist. Wie sie regelrecht auf die Palme gebracht werden! Wie provokant ihre Kinder sind! Beinahe schon bösartig! Die wollen einfach nicht hören!

Den Erlebnissen der Eltern folgt dann die Auflösung der Autorinnen. Mal muss etwas weiter ausgeholt werden. Mal ist die Lösung so simpel, dass man auch selber hätte drauf kommen können.



Zum Ende hin gibt es dann die Klassiker unter den Trotzphasenmomenten. Was kann man machen, wenn sich das Kind zum Beispiel nicht wickeln lassen will? Die Autorinnen verraten es – und vieles mehr. Was uns und unsere Kinder tatsächlich entspannter leben lässt.

Und ich rede hier so schwammig und nenne keine Beispiele, dabei würde ich so gern sämtliche Beispiele niederschreiben und gleich noch die Lösungen dazu. Aber das will ich nicht. Und darf ich auch gar nicht, glaube ich…

Fazit

Den Autorinnen Danielle Graf und Katja Seide ist hier wirklich ein großartiges, hilfreiches, einfühlsames Buch gelungen. Einfühlsam deshalb, weil es immer davon ausgeht, dass Kinder nicht böse sind. Dass sie keine kleinen Teufel sind, die es mit allen Mitteln zu erziehen gilt, wie es z.B. in der schwarzen Pädagogik hieß.

Das kindliche Verhalten hat immer einen Grund. Nur ist dieser für uns meist nicht so leicht zu erkennen. Dieses Buch hilft einem dabei, ein besseres Verständnis für das Verhalten, das wir schnell als „Trotzen“ bezeichnen, zu bekommen. Ein feineres Gespür dafür zu bekommen, wie es in unseren Kindern aussieht und was in ihren Köpfen vor sich geht.

Es gibt so viele Bücher, in denen so viel Blödsinn drin steht. Und der langfristig gesehen derart schädlich für die Bindung zwischen Eltern und Kind ist. Wenn dann mal ein guter Ratgeber, wie eben dieser, rauskommt, dann sollten die Autorinnen für ihre Arbeit auch entsprechend be- und auch entlohnt werden. Also: Kauft es euch!*

Auch, wenn euer Kind (noch) nicht „trotzt“, ist es ratsam, sich das Buch zu Gemüte zu führen. Ich habe es beispielsweise in Vorbereitung auf die kommenden „Trotzphasen“ (ich mag das Wort einfach nicht) gekauft. Wenn es dann bei uns so weit ist, weiß ich in etwa Bescheid, wie ich damit umzugehen habe.

Und selbstverständlich ist dieser Ratgeber nicht nur für Eltern gedacht. Er ist für all jene gedacht, die Umgang mit Kindern pflegen. Seien es Oma, Opa, Tante, Onkel, Erzieher/innen, Ärztinnen und Ärzte, Friseurinnen und Friseure oder wer auch immer. Es lohnt sich, seinen Horizont zu erweitern und zu verstehen, warum wir Menschen uns manchmal verhalten, wie wir uns verhalten.

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Review-Zusammenfassung
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Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn
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