Bist du auch so hin und weg von den Motorikbrettern? Mach doch einfach selber eins. Ich zeige dir, wie es geht.
Motorikbrett
Das erste Mal auf den Gedanken, ein Motorikbrett zu bauen, kam ich, als ich das Motorikbuch „Lukas kann sich schon anziehen“ las. Wenn du mehr über das Buch wissen willst, kannst du dir ja meinen Review dazu durchlesen.
Ich war wirklich begeistert von der Idee und wollte das auch basteln. Im Internet gab es so viele, krasse, fantastische Beispiele von Motorikbrettern*, dass ich schon etwas eingeschüchtert war.
Dann sah ich in den Bastelgruppen auf Facebook ein Bild einer Motorikwand. Das war dann schon eher was für mich zum Nachbasteln. Zumal es in meinen Augen auch so aussah, als sei es leicht nachzumachen. Und ich könnte endlich mal das Bohren üben!
Was ist ein Motorikbrett?
Wenn du ein Motorikbrett noch nie gesehen hast und nicht weißt, wovon ich hier eigentlich rede, dann möchte ich gern kurz erläutern, was ein Motorikbrett ist.
Dass es sich um ein Brett handelt, ist klar. Auf dem Motorikbrett werden verschiedene Dinge angebracht, die die Motorik des Kindes fördern sollen. Da kannst du wirklich mal zu Hause auf die Suche gehen, was du an das Motorikbrett anbringen kannst. Du wirst 100%ig fündig.
Wenn du nicht sicher bist, was du ans Motorikbrett anbringen willst, dann zeige ich dir, was ich an das Motorikbrett für den kleinen Mann angebracht habe.
Materialien für die Motorik
Diese Gegenstände kamen bei mir ans Motorikbrett:
- Deckel von Plastikflaschen, Tetrapacks – Einfach beim nächsten Mal den Verschluss rausschneiden und schon gehört er dir. Mein Tipp: Ranschrauben hält immer besser als Rankleben. Mein Sohn war da manchmal so rabiat, dass er das Angeklebte gleich abgerupft hat.
- Magnetschild – Hatte mein Mann noch übrig von seiner Arbeit, auf der er immer Namensschildchen tragen muss.
- Klettverschluss* – Der wurde mit einem Korken zusammengeklebt, damit der kleine Mann besser greifen kann. Den Klettverschluss musste ich ans Brett anbohren, da er immer mit abgegangen ist.
- Stoffe mit Druckknöpfen, einfachen Knöpfen und Gürtelschnalle zum Durchfädeln – Da hatte meine ungeliebte Hose mit den zahlreichen Taschen doch noch einen Sinn.
- Türriegel zum Schieben – Davon hatte ich 2 Stück auf eBay Kleinanzeigen erstanden. Damit dem kleinen Mann nicht langweilig wird, habe ich die Riegel so angebohrt, dass er auch anders greifen und schieben muss. So benutzt er mal die linke, mal die rechte Hand. Schiebt mal nach links, nach rechts, nach oben, nach unten.
- Schnürsenkel mit Kugeln, Filzfischen und anderen Dingen zum Fädeln.
- Eine Klopapierrolle, durch die Murmeln oder ähnliches gerollt werden. Diese fallen dann in ein Stück Eierkarton.
- Haken, an dem ein Säckchen mit einer Kordel hängt. Im dem Säckchen befinden sich ein paar Bausteine. Der kleine Mann kann also das An- und Abhängen des Säckchens üben, wie man eine Kordel öffnet und schließt, und wie man das Säckchen auf- und zumacht. Er kann auch einfach die Bausteine aus dem Säckchen nehmen und wieder reinlegen oder damit spielen. Was er letztendlich mit dem Motorikbrett anstellt, bleibt ihm überlassen.
- Verschluss vom Eierkarton zum Auf- und Zumachen
- Reißverschluss – Das liebt der kleine Mann! Nicht nur am Motorikbrett, sondern überall, wo man Reißverschlüsse findet. Immer auf und zu, auf und zu…
- Haken, an dem ein Anhänger hängt. Darunter ist wieder ein Türriegel zum Schieben. Schiebt man den Riegel hoch, wird der Anhänger nach oben geschubst. Hier kann man aber auch das Ab- und Anhängen üben.
- Noch ein Namensschildchen meines Mannes, das ausrangiert wurde. Einerseits lässt sich der Halter bewegen; andererseits muss man ihn benutzen, um an das Säckchen zu kommen. Darin befindet sich eine kleine Sanduhr.
- Hinter dem Säckchen versteckt sich ein Bild mit einem magnetischen Schmetterling. Der Schmetterling hält aber nur an dieser bestimmten Stelle. An den anderen Stellen gibt es keinen Magneten; der Schmetterling würde dort abfallen.
So viel dazu. Du siehst, es befindet sich vieles im Haushalt und muss nicht extra gekauft werden. Wenn dir das mit den Murmeln und allgemein verschluckbaren Teilen nicht geheuer ist: Kein Problem. Ich bin mir sicher, du findest genügend andere Dinge, die an dein Motorikbrett passen und unproblematisch sind.
Noch mehr Materialien
Um die gesammelten Gegenstände an das Motorikbrett anzubringen und das Brett später an einer Wand zu befestigen, benötigst du Folgendes:
- Brett – Hier werden deine Sache letztendlich angebracht. Du entscheidest, wie groß es sein soll. Ich hatte bei uns zu Hause noch ein Regal rumliegen, das die Maße 92 cm x 47 cm x 1,6 cm. hat.
- Schrauben – Manche Gegenstände sollten angeschraubt werden, damit sie auch ja halten. Je nachdem, wie dick dein Brett (und der Gegenstand) ist, benötigst du entsprechend lange oder kurze Schrauben.
- Noch mehr Schrauben – Dein Motorikbrett muss ja auch noch festgemacht werden. Ich habe es an eine kahle Wand an der Couch gebohrt. Für die Schrauben brauchst du auch die passenden Dübel. Und natürlich auch…
- … einen Schlagbohrer, um das Loch in die Wand zu bohren (Ja, ich kann jetzt auch bohren, denn „Ich kann das nicht!“ gibt’s nicht mehr!)
- Eine Wasserwaage, damit dein Motorikbrett nicht schief hängt.
- Einen Akkuschrauber – Klar kannst du auch einen Schraubenzieher benutzen, aber mit einem Akkuschrauber geht das einfach superschnell und einfach. Kann ich nur empfehlen. Damit konnte sogar der kleine Mann mitmachen, weil der so handlich ist.
- ggf. Heißklebepistole* – Einige Dinge kannst du auch mit einer Heißklebepistole ankleben, es hält allerdings nicht so gut wie beim Anschrauben.
Tipps
Ratsam ist es, die Gegenstände erst einmal lose auf das Brett zu platzieren und zu gucken, ob auch alles gut verteilt ist. Ziel sollte sein, dass dein Kind auch mal die linke oder die rechte Hand benutzen muss, um Abwechslung ins Spiel zu bringen. Es geht auch – wie beim Türriegel – nach unten oder oben. Tob dich aus.
Ich persönlich fand das Bohren durch Stoff extrem ätzend. Ständig rutschte ich ab, die Schraube drehte sich in den Stoff und verknotete alles.
Meine Mutter hingegen löste mich dann auch mal ab, nahm aber andere Schrauben und fand es total einfach. Es kommt also darauf an, dass ihr gute Schrauben habt. Ich hatte mir halt die paar Schrauben zusammen geklaubt, die wir noch zu Hause rumliegen hatten. Mein Papa meinte, Schrauben mit Rundkopf wären besser. Ich habe davon keine Ahnung, gebe diesen Tipp aber gern an dich weiter.
Und dann ist es eigentlich logisch, dass du das Brett auf Augenhöhe deines Kindes anbringt. Sodass es jeden Gegenstand bequem erreichen kann und sich nicht verrenken muss. Ich will es nur noch mal erwähnt haben… der Vollständigkeit halber.
Jetzt bleibt mir nur noch, dir bzw. euch viel Spaß beim Erstellen des Motorikbretts und eine Menge Spaß beim Spielen zu wünschen!