Zugfahrt mit Kleinkind

Was ich aus einer 4-stündigen Zugfahrt mit Kleinkind gelernt habe, erfahrt ihr im heutigen Beitrag.

Zugfahrt mit Kleinkind

Es war unsere 1. gemeinsame Zugfahrt mit dem kleinen Mann und ich war schon ganz aufgeregt! Würden wir rechtzeitig da sein? Oder den Zug verpassen? Das richtige Gleis finden? Wo müssen wir genau einsteigen? Was, wenn…? Ich mache mir ja immer über alles und jeden Sorgen, auch wenn bisher alles gut läuft. Es KÖNNTE ja unter Umständen eventuell und vielleicht etwas passieren! Und darauf will man (ich) ja vorbereitet sein! Mein Mann schaut mich dann immer ganz seltsam an, wenn ich so’ne Panik schiebe…

Zugfahrt mit Kleinkind - ICE am BahnhofB

Als also meine oben genannten Sorgen Geschichte waren, weil wir Gott sei Dank zur rechten Zeit am rechten Gleis im rechten Zug saßen, kamen schon die ersten „Probleme“. Mit denen hatte ich allerdings nicht gerechnet…

Wohin mit dem Kinderwagen?

Wir hatten viel Gepäck dabei. Unter anderem auch den Kinderwagen (der mehr dazu diente, unser Gepäck als unseren Sohn zu transportieren). Wir hatten auch das richtige Abteil gebucht. Nämlich das für Familien. Auf dem Bahnsteig standen wir bereits an der richtigen Stelle, damit wir gleich ins Familienabteil einsteigen konnten. Denn da ist ja auch genug Platz für den Kinderwagen. Dachten wir.



Als der Zug dann einfuhr und wir den Kinderwagen über die paar Stufen hinein hievten, standen wir da. Wohin mit dem Kinderwagen? Links ging es zu den Sitzplätzen, rechts führte ein hauchdünner Flur zum „Restaurant“. Der Kinderwagen passte weder links noch rechts vorbei. Und so fuhr der Zug bereits los und wir standen mitten im Gang. Hin und wieder mal ein fragender Blick der bereits sitzenden Gäste in unsere Richtung.

Zugfahrt mit Kleinkind - Blick aus dem Fenster

Während ich auf Gepäck, Kinderwagen und kleinen Mann aufpasste, suchte der Papa nach unseren Plätzen und einem geeigneten Ort für den Kinderwagen. Der war auch schnell gefunden: Einen Waggon weiter. Also beim nächsten Halt schnell aussteigen und der Familie, die ebenfalls mit Kinderwagen „falsch“ einsteigen wollte, gleich mal den richtigen Einstieg zeigen. Es war einfach schlecht ausgeschildert, wo Familien mit Kinderwagen wirklich einsteigen müssen. Aber gut. Endlich war alles sicher verstaut und wir konnten uns setzen. Nächstes „Problem“.

„Familienabteil“

Es ist einfach nur irreführend, was im Zug als Familienabteil bezeichnet wird. Ich hatte mir u.a. etwas mehr Platz vorgestellt. Aber es war echt eng! Immerhin hatten wir einen Fensterplatz gebucht…

Zugfahrt mit Kleinkind - Kind spielt mit Puzzleteilen am Fenster

Platz für Beine? Begrenzt. Platz zum Laufen oder Krabbeln? Kaum.

Zugfahrt mit Kleinkind - Kind spielt im Familienabteil mit Fußablage

Spiele, Bücher, Papier, Stifte, irgendwas? Fehlanzeige. Zum Glück hatten wir vorgesorgt: Steckbox, Becher, Puzzle und Bücher hatten wir zur Unterhaltung mitgenommen.

Zugfahrt mit Kleinkind - Kind spielt mit Spielzeug

Ein kleines Plus: Wir bekamen als kleines Geschenk ein IC-Spielzeug und ein Heft zum Lesen, Basteln und Spielen für den Kleinen. Immerhin! Der Kleine freute sich tierisch über das neue Fahrzeug.; der Papa über das Heft.

Zugfahrt mit Kleinkind - IC Spielzeug und Heft als Geschenk

Neben dem sogenannten Familienabteil gibt es dann noch einen Kleinkindbereich, den man hätte buchen können, wie wir herausfinden. Der sieht wie ein kleiner Glaskasten aus. Er hat etwas mehr Platz als unser Familienabteil. Es gibt sogar einen Wickeltisch und Tische, an denen z.B. gemalt werden kann. Aber auch hier muss man sich sein Beschäftigungszeugs selber mitnehmen.

Die Familie, die dort gebucht hatte, bot uns an, dass wir ihnen mit unserem Kleinen Gesellschaft leisten können. Das hätten wir auch gern getan. Allerdings fiel dann die kurze Nebeninfo, dass sie Magen-Darm haben. Wir entschieden uns also, im Familienabteil zu bleiben.

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Restaurant

Zwischendurch wollte der kleine Mann immer mal wieder gestillt werden. Es war zwar ziemlich ungemütlich auf diesen engen Sitzen, aber es klappte trotzdem.

Irgendwann bekamen dann auch wir Hunger und zogen kurzerhand ins „Restaurant“.

An jedem Tisch saßen bereits andere Gäste. Wir mussten uns also einen großen Tisch teilen. Das war etwas unangenehm, weil der Kleine weiter gestillt werden wollte und der Mann uns gegenüber ständig anstarrte, aber was soll man machen? Der Kleine hat Hunger, also ran ans Eingemachte.

Zugfahrt mit Kleinkind - Bordrestaurant

Ich versteckte uns so gut es ging hinter der Speisekarte. „Der hat alles im Griff.“, hörte ich unseren Gegenüber sagen. Von da an war das Eis gebrochen und ich nicht mehr so angespannt. Der Kleine ließ auch locker und schlief in meinen Armen ein, während wir uns unterhielten, aßen und tranken. Ich hatte übrigens veganen Quinoasalat – köstlich!

Allmählich taten mir mein stützender Arm und mein Hintern ganz schön weh. Aber der Kleine schlief so seelenruhig. Es war so schön anzusehen…

„Frankfurt ist die schönste Stadt der Welt.“, pries unser Tischnachbar unser Reiseziel unterdessen an. Damit hatte er allerdings nicht wirklich recht. Vielleicht werde ich auch mal darüber berichten – mal sehen.

Fazit

Letzten Endes kann ich sagen: Informiert euch auf der Homepage gut, was ihr buchen könnt, wie eure Plätze aussehen, wie das Angebot für Familien mit Kindern WIRKLICH ist usw.

Nehmt vielleicht lieber keinen geräumigen Kinderwagen wie wir mit, sondern lieber einen Buggy oder – noch besser – ein Tragetuch. Das braucht nicht viel Platz und müsst ihr keine Angst haben, eure Sachen nicht „parken“ zu können.

Ich dachte, wir haben einen schönen großen Bereich zum Laufen, Regale mit Büchern und eine Kiste mit Spielzeug vor Ort. Das war vielleicht etwas naiv gedacht, keine Ahnung. Da hätte ein schärferer Blick auf der Homepage sicher geholfen. Nun ja! Ich bin froh, dass wir diese lange Zugfahrt dennoch so gut überstanden haben.

Nächstes Mal sind wir dann einfach schon geübter und wissen, was uns erwartet.

Wie war eure Zugfahrt mit Kind?

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