Schnitzeljagd für Kinder selber machen
Es ist eigentlich egal, zu welchem Anlass du eine Schnitzeljagd für Kinder planst: Ob zum Kindergeburtstag, als Alternative zu Ostern, einfach so mal für zwischendurch, ob für drinnen oder für draußen – Kindern macht es einfach IMMER Spaß, nach Hinweisen zu suchen, Rätsel zu lösen und dann letztendlich gemeinsam den Schatz zu finden.
Gemeinsam – das ist das Schlüsselwort! Denn wie so oft sehe ich Spiele, in denen es einzig und allein darum geht, gegeneinander zu spielen, damit man zum Schluss die/der Gewinner*in und nicht die/der Verlierer*in ist.
Ich für meinen Teil liebe Kooperationsspiele, vermitteln sie doch genau das, was mir persönlich so wichtig ist: Dass man zusammen hält, sich gegenseitig unterstützt und individuelle Stärken im Team erkennt, denn jede/r kann mit dem, was sie/er gut kann, ihren/seinen Teil beitragen. Man muss nicht andere ausstechen, um zu gewinnen – gewinnen kann man nämlich auch ganz prima gemeinsam!
Die Hinweise
Eine Schatzsuche ohne Schatzkarte ist wie ein heißer Sommer ohne Eis. Aus diesem Grund hab ich mir für die Schnitzeljagd einzelne Stationen ausgedacht, an denen die Kinder Hinweise und Rätsel finden, die sie letztendlich zum Ziel führen sollen.
Schau dir den Ort an, an dem die Schnitzeljagd stattfinden soll: Drinnen in der Wohnung, im Haus, draußen im Garten, im Wald, auf dem Spielplatz oder ganz woanders?
Für welchen Ort du dich auch immer entscheidest, such dir geeignete Verstecke für deine Schnipseljagd aus. Sie sollten dort liegen, wo die Kinder gut rankommen, also begib dich mal auf ihre Höhe, um zu überprüfen, ob das, was du aus der Perspektive eines Erwachsenen siehst, auch für die Kinder zu sehen und zu erreichen ist.
Die Hinweise sollten nicht zu knifflig, aber auch nicht zu einfach sein, sodass sie nicht zu lange, aber auch nicht zu kurz gehen. 10 Hinweise sind ideal, finde ich.
Die Verstecke sollten am Besten kreuz und quer, und nicht direkt vor der Nase liegen, das macht einfach mehr Spaß, wenn die Kinder bei der Schatzsuche in Bewegung bleiben.
Materialien
Je nachdem, welche Verstecke du dir ausgesucht hast, erstellst du jetzt deine Hinweise. Dafür brauchst du:
- Backpapier
- Feuerzeug
- Stifte, die auf Backpapier malen
Das Backpapier reißt du in kleinere Teile, auf die du dann deine Aufgaben, Hinweise und Rätsel schreibst. Das können z.B. Bilderrätsel sein, auf denen nur ein Bild zu sehen ist, oder Worträtsel, die zum jeweiligen Versteck führen. Dort finden die Kinder dann die nächste Aufgabe und so weiter und so fort…
Damit die Hinweiszettel auch cool aussehen, kokelst du sie ein bisschen am Rand mit deinem Feuerzeug an. Am Besten draußen machen, weil ziemlich viel Dreck durch die Gegend fliegt.
Der Schatz
Am Ende einer jeden Schnitzeljagd findet man natürlich auch einen Schatz. Ob der Schatz vergraben oder versteckt oder irgendwo rumhängt, völlig egal, Hauptsache ist, dass es den Fähigkeiten der jeweiligen Schnipseljäger*innen entspricht, d.h. dass du den Schatz nicht in 2m Tiefe verbuddeln sollst, wenn da 4-jährige Schatzsucher*innen unterwegs sind – ist klar.
Materialien
Für den Schatz brauchst du eigentlich nur drei Dinge:
- einen Karton
- Alufolie
- den Schatz z.B. super leckere Keeeeeekse*
Nimm einfach einen Karton o.ä., umwickel ihn mit Alufolie und verteile darin deinen Schatz. Ist schnell und einfach gebastelt, dazu noch günstig, sieht schön aus, glänzt schön, enthält Kekse (zumindest in meinem Fall) – also die perfekte Schatztruhe.
Start: Die Schatzsuche beginnt!
Um die Schatzsuche zu beginnen, hast du zwei Möglichkeiten:
1. Ganz pragmatisch: Du übergibst den Kindern den ersten Hinweis. Ist jetzt nicht so spannend, weshalb ich eher die zweite Idee empfehle:
2. Ganz unauffällig: Du lenkst die Kinder ganz unauffällig zu der Stelle, wo sie den 1. Hinweis finden oder platzierst ihn unauffällig dort, wo die Kinder gerade spielen. Sollten sie den Hinweis tatsächlich nicht finden, kannst du sie mit der Nase drauf stoßen à la „Oah! Schaut mal, ich hab was gefunden! Kommt mal alle her!“.
Der erste Hinweis
Bei uns war es tatsächlich so, dass ich die Kinder auf den Zettel aufmerksam machte, der da so ganz offensichtlich (vielleicht ZU offensichtlich) auf dem Tisch lag.
Drauf zu lesen war „Der verlorene Schatz – Den 1. Hinweis findest du da, wo es viel Sand gibt!“. Wo kann das sein? Beim Sandkasten im Garten? Nichts wie raus!
Der zweite Hinweis
Nach einer relativ kurzen Buddelei im Sandkasten fanden wir dann den 2. Hinweis: Ein Zettel, auf dem eine Ente auf dem Wasser abgebildet war, der die Kinder zum Pool führte. Dort schwimmen nämlich ein paar Quietscheenten rum. Und dort hatte sich auch der nächste Schnipsel versteckt.
Der dritte Hinweis
Der 3. Hinweis ist ein aufgemalter Pilz.
Die Kinder müssen jetzt also im Garten nach Pilzen suchen. Meine Mutter hatte da noch ein paar Keramikpilze bei sich im Schuppen rumliegen, die ich als Schnipsel benutzte. Cool war in dem Fall, dass ein Keramikpilz ein Loch im Boden hatte, in das ich den nächsten Hinweis verstecken konnte.
Der vierte Hinweis
Der 4. Hinweis ist ein kleines Rätsel mit der Frage „Woraus macht man Kirschsaft?“. Wenn die Kinder nicht lesen können, dann lies ihnen einfach die Aufgabe vor.
Natürlich kann es vorkommen, dass die Kinder das Rätsel anders deuten, weil sie nur „Kirschsaft“ hören und deshalb z.B. in die Küche rennen, um zum Kirschsaft zu gelangen, weil sie dort den nächsten Hinweis vermuten. Das ist völlig ok. Lass sie nur machen. Wenn du merkst, dass die Kinder sich zu sehr vom nächsten Hinweis entfernen, lenke sanft um und bring deine Gedanken mit ein.
Bei uns war es z.B. so, dass meine Eltern mehrere Kirschbäume im Garten stehen haben, an denen aber noch gar keine Kirschen hingen. Also fragten wir einfach die Oma, wo sie überall Kirschbäume im Garten hätte, die wir dann nacheinander abklapperten, bis wir den nächsten Hinweis fanden.
Der fünfte Hinweis
Beim Kirschbaum hing dann – seltsamerweise – eine Erdbeere.
Komisch. Was macht die da? Wachsen Erdbeeren auf Bäumen? Nein. Was macht sie dann da? Etwa ein weiterer Hinweis? Genau! Auf zum Erdbeerfeld! Oma? Wo ist das Erdbeerfeld?
Der sechste Hinweis
Auf dem Erdbeerfeld war dann ein Bilderrätsel versteckt – ein Auto mit Pfeil.
Zuerst dachte Oliver, es handele sich um ein Spielzeugauto (wer kann’s ihm verübeln?), weshalb wir erstmal ins Haus zu den Spielzeugautos gingen. Aber da fanden wir leider keinen Hinweis. Als er nicht mehr weiter kam, hab ich dann angemerkt „Vielleicht ist damit kein Spielzeugauto gemeint, sondern ein echtes Auto…?“. Dann sind wir wieder raus und wurden auch recht schnell fündig.
Der siebte Hinweis
Die siebte Aufgabe war eine Mischung aus einem Bild von einem Vogel und dem Rätsel „Wo ist das schwebende Häuschen?“.
Überhaupt nicht von mir eingeplant, aber dennoch ganz praktisch, war die Tatsache, dass wir zwar weit entfernt, aber vom Auto aus direkt auf das Vogelhäuschen gucken konnten – Oliver fand das schwebende Häuschen in Nullkommanix.
Der achte Hinweis
Im Vogelfutter versteckte sich dann ein weiteres Bilderrätsel: ein Schmetterling.
Wo sind Schmetterlinge? Welche Schmetterlinge sind überhaupt gemeint – echte oder unechte? Der Garten wurde akribisch nach Schmetterlingen abgesucht…
Der neunte Hinweis
Der neunte Hinweis war etwas zu schwer, wie ich festgestellt habe.
Es ist ein Worträtsel, also ein Wort, bei dem der erste Buchstabe fehlt. Die Kinder kamen nicht darauf, welcher Anfangsbuchstabe bei „…-O-M-P-O-S-T“ fehlt. Wir gingen dann das Alphabet durch. Da sich das C so anhört wie das K, kamen wir bereits beim Buchstaben C auf „Kompost“. Auf geht’s zum Kompost mit C.
Der zehnte Hinweis
Beim Kompost fanden wir dann den letzten Hinweis: Eine Schatzkarte. Zu sehen war der Ort, an dem wir uns gerade befanden, also der Kompost, dann ein Baum und dann das klassische rote Kreuz, das den Ort beschreibt, an dem sich der Schatz befindet. In unserem Fall war es das Gartenhäuschen.
Ziel: Der Schatz!
Das Gartenhäuschen war noch etwas spärlich bepflanzt. Wäre es zugewuchert mit Gurken gewesen, hätte die Suche bestimmt noch länger gedauert und noch mehr Spaß gemacht, aber egal. Letztendlich hatte ich den Schatz hinter einer großen Tonne versteckt.
Witzigerweise entschieden sich die Kinder dafür, den Schatz lieber an Ort und Stelle zu lassen, um dann hin und wieder zu ihm zurückzukehren und davon zu naschen.
Seitdem schaut Oliver öfter mal im Gartenhäuschen nach, um zu gucken, ob da wieder ein Schatz versteckt ist. Ich glaube, da steht mal wieder eine neue Schnitzeljagd an!
Wenn du mal von deiner Schnitzeljagd erzählen willst, schreib mir gern unten in die Kommentare. Ich freue mich auf jeden Fall über Inspiration, Ideen, Aufgaben, Rätsel, Fragen, Vorlagen, Anleitungen und dergleichen!