Kein Geld für Weihnachtsgeschenke

Kaum zu glauben, aber wahr: Schon wieder nähern wir uns Weihnachten. Es geht wieder um die Frage, wie man den Adventskalender für seine Liebsten am Besten bastelt, mit was er gefüllt wird und über welches Geschenk sich die Kinder, die/der Partner/in, Familie, Freunde, Bekannte, Verwandte usw. freuen würden.

Die Einkaufsliste wird immer länger, die Nerven liegen jetzt schon blank – und es ist noch nicht mal Weihnachten!

Doch es gibt auch Menschen, die kein oder kaum Geld für Weihnachtsgeschenke haben, ihrer Familie aber dennoch etwas schenken wollen. Was machen die? Die lesen sich am Besten meinen Beitrag durch.

Kein Geld für Weihnachtsgeschenke

In einem Elternforum  zeigt eine Mutter ein Foto, auf dem acht Adventskalender zu sehen sind – vier für jedes ihrer Kinder. Die einen reagieren positiv darauf und finden das total toll; die anderen wiederum sehen hier bereits den Grundstein für Mobbing und Konsumgesellschaft gelegt.

Das machte mich nachdenklich. Denn natürlich will man seinen Kindern eine Freude bereiten. Die Augen sollen gar nicht mehr aus dem Leuchten herauskommen! Ich als Mutter stehe regelrecht unter Druck, wenn ich Fotos sehe, auf denen Berge von Geschenken abgebildet sind. Der eine Berg für das Kind. Der andere Berg für den Liebsten usw. Das Fest der Liebe wird immer mehr zum Konsumfest.

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Pfandhaus

In der Ausbildung ist mir erstmals so richtig klar geworden, wie verzweifelt manche Menschen sind, wenn es um die Beschaffung von Geschenken geht. Sei es zur Weihnachtszeit oder einem anderen Festtag. Sie wollen keine enttäuschten Gesichter sehen. Wollen ihren Kindern auch mal eine Freude machen und sie mit etwas Schönem überraschen.



Also verpfänden sie ihre eigenen Wertgegenstände im Pfandhaus, um an Geld zu kommen. Das müssen sie natürlich mit Gebühren und Zinsen zurückzahlen, damit sie ihren Wertgegenstand wiederbekommen. Ist das Geld nicht rechtzeitig da, wird der Wertgegenstand versteigert.

Also wie kommt man nun, wenn man knapp bei Kasse ist, an tolle Geschenke für seine Liebsten? Hier gibt es ein paar Tipps:

1. Basteln

Etwas Gebasteltes wie etwa ein persönliches Fotogeschenk ist günstiger als beispielsweise ein 50€-Gutschein, und kommt zudem vom Herzen. Die/Der Beschenkte weiß: Ich habe mir Mühe gegeben, Zeit investiert, mir Gedanken gemacht. Um dir eine Freude zu bereiten.

Gebasteltes, auch wenn man den Wert nicht beziffern kann, ist kostbarer als ein Gegenstand, den man mal schnell irgendwo im Laden erstanden hat.

Rahmen mit Fotocollage von Papa und Kind

Wer für Basteleien nicht viel Geld ausgeben kann, der kann sich ja mal Ideen holen, wie man ausschließlich mit Naturmaterialien bastelt. Also ab in den nächsten Park, Wald, was auch immer und die 1. Hürde für ein tolles Geschenk ist bereits gemeistert.

2. Schenken lassen/Tauschen

Es gibt Leute da draußen, die haben noch und nöcher Krempel herumliegen. Nicht nur irgendwelchen Plunder. Für viele sind das wahre Goldgruben. Die/Der eine will es einfach nur loswerden und verschenkt es; die/der andere schlägt ein Tauschgeschäft vor. Geh doch einfach mal auf eBay Kleinanzeigen zur Kategorie Zu Verschenken & Tauschen. Du wirst staunen, was die Leute so alles loswerden wollen. Und vielleicht ist dann auch etwas für dich dabei.

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3. Verlosung

Nimm an Verlosungen Teil. Bei großen Blogs kannst du beispielsweise ab Dezember jeden Tag ein Türchen öffnen und hast die Chance, etwas zu gewinnen. Es kostet auch meist nicht mehr als einen Kommentar unter dem Beitrag. Also geh auf die Suche nach Familienblogs und versuch dein Glück.

Adventskalender

4. Testbericht

Schreib Spielzeughersteller an und biete ihnen an, ein Spielzeug (oder was auch immer) zu testen und einen Testbericht darüber zu veröffentlichen. Normalerweise machen solche große Firmen da gern mit und überlassen dir anschließend den Testgegenstand als Dankeschön.

Dafür solltest du natürlich auch eine Seite betreiben, auf der du diesen Bericht veröffentlichen kannst. Und denk daran: Du wirst nicht die/der einzige sein, die/der diese Firmen anschreibt. Also nicht verzagen, wenn es eine Absage gibt, sondern einfach weitermachen!


5. Wichteln

Als meine Schwester noch Studentin war, hatte sie nur wenig Geld zur Verfügung, genauso wie meine Oma, die vor Kurzem Witwe geworden war, und brachte mich deshalb auf einen Gedanken: Wie wäre es mit Wichteln?

Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Nehmen wir mal an, du triffst dich zu Weihnachten mit deiner Familie. Insgesamt seid ihr zu fünft. Eigentlich würde jetzt jede/r für jeden ein Geschenk haben. Insgesamt wären 20 Geschenke zu verteilen. Jede/r würde jeweils 4 Geschenke bekommen.

Beim Wichteln hingegen wurde vorher ausgelost, wer wen beschenkt. Ihr könnt übrigens auch ganz einfach online wichteln. Jede/r beschenkt also nur ein Familienmitglied. Das sind dann statt 20 nur insgesamt 5 Geschenke. Jede/r bekommt „nur“ ein Geschenk.

Sparschwein mit Weihnachtsmütze und Geschenken

Mehr als nur Geld sparen

Wer nicht weiß, was sie/er schenken soll, schenkt am Ende nur irgendetwas, Hauptsache, sie/er hält etwas in den Händen. Durch das Wichteln kannst du dich voll und ganz auf ein passendes Geschenk konzentrieren. Statt „irgendetwas“ schenkst du also „das“.

Und wer selbst bei einer Person immer noch keine Ahnung hat, was er/sie schenken soll, für die/den gibt es auch eine Lösung: Beim Wichteln gibt es einen Kontaktmann bzw. eine Kontaktfrau. Er/Sie führt eine Liste, wer wen beschenkt und bewahrt die Geschenke auf. Jede/r gibt bei ihm/ihr an, was er/sie sich wünschen würde, wenn die/der Schenkende keine Idee hat. So wird das Wichteln nicht zum Fiasko.

Preislimit

Damit es keine krassen Unterschiede bei den Geschenken kommt, wird zu Anfang ein Preislimit gesetzt, z.B. auf 20€. Wenn du etwas bastelst, kann man den Aufwand, deine Mühe, Zeit und Kreativität leider nicht beziffern, ist aber umso persönlicher, finde ich.

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Mehr Liebe, weniger Konsum

Ich gebe zu, ich bin ein materialistischer Mensch. Ich bin so aufgewachsen. Viel Spielzeug. Viele tolle, bunte, laute Sachen. Und es war nie genug. Ich finde es toll, mir Sachen zu kaufen und shoppe gern und konsumiere noch und nöcher.

Jetzt weiß ich, ich bekomme „nur“ ein einziges Geschenk zu Weihnachten. Anfangs fand ich es traurig. Ich hätte mir gern Geld von jeder/m gewünscht. Damit ich mir wieder tolle Sachen kaufen kann. Aber die anderen bekommen auch alle „nur“ ein Geschenk. Auch unser Sohn bekommt „nur“ ein Geschenk.

Weihnachtsgeschenk im Schnee mit Kerzen

Ist das traurig? Allmählich habe ich mich an den Gedanken gewöhnt, „nur“ ein Geschenk zu bekommen. Und es ist ok.

Ich hatte irre viel Spaß daran, mein Wichtelgeschenk (ein Wenn Buch) zusammenzustellen. Und der Spaß, einer/m anderen Freude zu bereiten, hat mir wieder gezeigt, auf was es zu Weihnachten wirklich ankommt: Das gemütliche Beisammensein. Basteln. Kochen. Backen. Essen. Reden. Trinken. Musik hören. Singen. Spielen. Spazieren. Jemandem eine Freude bereiten und ihr/m etwas schenken ist nur eins von vielen, schönen Dingen, die man an diesem Tag mit seinen Liebsten macht.

Kinder albern beim Backen herum und lachen

Und ich bin jetzt froh, dass wir wichteln. Denn was will ich meinem Sohn beibringen? Die gemütliche Atmosphäre zu Weihnachten oder dass es ein Tag ist, an dem man von allen ganz viele Sachen geschenkt bekommt? Ein Fest, das schon Wochen vorher in Stress, Frust und Panik ausartet.

Natürlich will ich meinen Sohn beschenken. Die ganze Familie will ihn beschenken! Und sie sind traurig, dass sie es nicht dürfen. Aber wenn wir Großen nur eins bekommen, warum sollte der Kleine dann eine Ausnahme sein? Warum? Es wird noch so viele Momente geben, in denen wir die Gelegenheit bekommen, ihm eine Freude zu bereiten. Beschenkt wird er zur Genüge, auch mal zwischendurch. Und zu Weihnachten gibt jede/r etwas dazu und beteiligt sich auf diese Weise.

Zurück zum Fest der Liebe

Und dann gibt es noch ein Geschenk, das für viele Kinder wohl mit zu den wertvollsten Geschenken überhaupt gehört: Zeit. Gemeinsame Zeit.

Kocht zusammen euer Weihnachtsessen. Geht raus in die dunkle Winternacht und bestaunt die bunten, glitzernden, blinkenden Fenster.

Windlicht im Schnee

Genießt einfach das Beisammensein. Singt Lieder. Kuschelt. Macht es euch gemütlich. Lest Weihnachtsgeschichten. Tanzt. Und ihr werdet wieder zu dem Weihnachten zurück finden, das es einst war: Einem Fest der Liebe.

Was sind deine Tipps für wenig Geld zu Weihnachten? Schreib sie gerne unten in die Kommentare.

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