Laternenumzug mit der Kita

Gestern fand der Laternenumzug, der von der Kita unseres Sohnes organisiert wurde, statt.

Wie der ablief, darüber schreibe ich heute.

Laternenumzug mit der Kita

Schon Wochen vorher stand in jeder Kitagruppe ein Zettel mit der Info dran: Am 10.11.2016 findet der Laternenumzug statt. Eltern konnten sich einschreiben, wenn sie beim Laternen basteln mitmachen wollten/konnten. Wir waren am Basteltag zwar dabei, wurden jedoch unsanft unterbrochen. Wir bastelten also unsere Laternen zu Hause. Übrigens könnt ihr hier nachlesen, wie unser Chaos beim Laternen basteln endete.

Noch zu Hause

Am Nachmittag kommt meine Schwester vorbei. Sie begleitet uns zum Laternenumzug. Der Papa kann leider nicht mitkommen – berufliche Gründe. Schade. Immerhin ist es der 1. Laternenumzug unseres Sohnes. Aber was soll man machen?

Eine kleine Laterne möchte ich noch fertig stellen. Wir basteln also alle gemeinsam das Ding zu Ende. Und das sieht doch mal echt königlich aus, oder?

Laternenumzug mit der Kita - königliche Minilaterne

17:30 Uhr findet der Treff in der Kita statt. Wir – in weiser Voraussicht, dass der Kleine sich nicht anziehen lassen will – machen uns bereits 16:45 Uhr fertig. Ziehen uns langsam an. Setzen die Batterien in den Laternen ein. Nehmen Teelichter mit. Stecken Feuerzeug für die Teelichter ein. Jetzt muss nur noch der Kleine angezogen werden. NUR. Ha ha!

Nachdem ich also mit viel Ruhe und Verständnis an die Sache herangegangen bin, und bereits 1/4 h vergangen ist, hat der Kleine seinen Pullover an. Das ist doch mal was! Fehlen ja nur noch der gefütterte Regenanzug, Halstuch, Mütze, Schuhe, Handschuhe…



Irgendwann haben wir es geschafft, aber die Jacke wollte er sich tatsächlich erst draußen in der Kälte anziehen lassen. Da hatte er dann doch verstanden, dass es kalt draußen ist. Und zwar RICHTIG kalt! Immerhin war bereits die Sonne untergegangen, der Wind wehte, es war echt ungemütlich.

Und jetzt ab ins Auto und zur Kita fahren. Es ist 17:15 Uhr.

Ein Meer aus Stullen

An der Kita angekommen, wartet im Garten bereits die Kasse auf uns. Pro Kind werden 3€ Eintritt verlangt. Dafür gibt es ein Lob für die tollen Laternen und einen Mariechenkäfer-Aufkleber. Der Weg in den Garten ist jetzt frei für uns. Los geht’s!

Laternenumzug mit der Kita - Mariechenkäferaufkleber

Der Garten der Kita ist schön groß und verwinkelt. Die älteren Kinder spielen im Dunkeln Fangen. Mein Kleiner hingegen will die ganze Zeit getragen werden. Jetzt fällt mir auch ein, was ich vergessen habe: den Kinderwagen. In den Tragegurt will er schon lange nicht mehr. Den Kinderwagen nimmt er seit Neuestem dankbar an. Liegt bestimmt am kuschlig weichen Fell, das ihn wärmt. Aber jetzt ist es halt so und ich trage den Kleinen im Minutentakt mal auf dem linken, mal auf dem rechten Arm. Er ist echt schwer geworden, fällt mir auf.

Wir sehen uns die Laternen der anderen Familien an. Unsere sind natürlich die schönsten. Aber das denkt wohl jeder von seiner Laterne.

Laternenumzug mit der Kita - unsere Laternen

Während wir uns so durch die Massen schlängeln, entdecken wir die Tische! Es ist eine endlos lange Reihe von Tischen. Nur mit Stullen drauf! Stullen mit Kräuteraufstrich. Stullen mit Schmalz, sauren Gürkchen und Röstzwiebeln. Da haut der kleine Mann ordentlich rein. Und wir auch.

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Tante Ani kommt

Wir bleiben also eine ganze Weile dort und stopfen uns den Wanst voll. Und dann taucht auch irgendwann Oli’s Tante mit ihren 3 Kindern auf. Allein. Ich frage mich jedes Mal, wie sie das schafft. Wenn ich schon mit nur EINEM Kind beim Anziehen eine 3/4 h brauche… Wie sieht das dann bei ihr aus?! Es wird sich mir wohl erst erschließen, wenn ich auch mal 3 Kinder haben sollte. Vorher bleibt es mir einfach nur ein großes Rätsel.

Die Zeit vergeht, aber es ist noch nicht Zeit für unseren „Marsch“. Wir plaudern ein wenig, essen, bestaunen die Laternen und das abgesperrte Lagerfeuer, das im großen Sandkasten vor sich hin brennt. Finde ich immer amüsant. Ein Riesenfeuer wird gemacht, aber keiner traut sich, seine Laterne mit einem Teelicht zu besetzen… Nun gut.

Laternenumzug mit der Kita - Lagerfeuer

Irgendwann ertönen die Trommeln und Trompeten. Plötzlich entsteht eine ziemliche Unruhe in der Masse. Alle begeben sich nun auf den Weg. Wir versuchen, zur Musik zu singen, aber die Strophen haben wir schändlicher Weise nicht drauf. Bei uns gehen immer nur die Lichter aus und wir nach Haus.

Die Nachbarn sind natürlich allesamt neugierig, was für ein Rambazamba da draußen schon wieder stattfindet. Sie schauen uns gebannt vom Balkon aus zu. Die Kinder rennen wie der geölte Blitz durch die Gegend, lassen ihre Laternen im Dunkeln hin- und her fliegen.

Das Schöne ist, wenn man – wie Tante Ani – schon ein paar Bekanntschaften mit anderen Familien geschlossen hat, dass jeder Mal auf das Kind des anderen aufpasst. So muss man die Kinder nicht wie eine Traube um sich scharen.


Kurzer Marsch

Ein kurzer Marsch war es aber nur. Es ging sozusagen einmal um den Block und dann waren wir auch schon wieder da. Einige verabschiedeten sich bereits jetzt. Wir gingen nochmal in den Garten, wärmten uns am Lagerfeuer und tranken warmen Tee. Glühwein gab es, glaube ich, auch. Für den musste man wohl aber extra zahlen.

Laternenumzug mit der Kita - Getränkestand

Es wurde nochmal ordentlich getrommelt und trompetet. Die Menschen sangen, hakten sich ein und schunkelten hin und her. Es war eine ganz nette Stimmung aufgekommen. Den Musikanten wurde brav applaudiert und so langsam nahte das Ende.

Die kleine Tochter von Tante Ani war mittlerweile traurig und weinte. Es war nicht ihre Zeit. Sie war müde. Und zahnte. Wie das halt so ist, wenn man was unternimmt. Dann will das Kind meist nie so, wie man selber will.

Und nachdem alle sitt und satt waren, traten wir den Heimweg an. Meine Schwester, der kleine Fratz und ich mit dem Auto. Tante Ani mit ihren 3 Kindern mit dem Bus.

Zu Hause gab es dann noch Abendbrot, es wurde gespielt und gesungen. Die Zähne waren geputzt und der kleine Mann bettfein. Dann kam der Papa nach Hause und vorbei war es mit der Einschlafstimmung. Jetzt forderte der Kleine noch Zeit mit seinem Papa ein. Ich legte mich ins Bett, ruhte mich aus. Und nach einer Weile schliefen wir alle drei völlig k.o. im Bett ein.

Und wie war euer Laternenumzug?

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