Standesamtlich Hochzeit feiern mit Kind

Unsere standesamtliche Trauung ist nun schon einige Wochen her.

Ein weiteres Mal zu heiraten, gedenkt man ja in der Regel nicht mehr, weshalb an diesem besonderen Tag alles perfekt sein sollte.

Kinder gehören meiner Meinung nach allerdings zum unvorhersehbaren Teil einer Hochzeit. Ziehen sie das hübsche Kleid bzw. den schicken Anzug für die Hochzeit an? Wird die Kleidung im letzten Moment eingematscht? Müssen die Kinder mitten auf dem Weg zum Standesamt aufs Klo oder passiert tatsächlich ein Malheur? Wie beschäftigt man die Kinder am Besten während der standesamtlichen Trauung? Was, wenn sie sich langweilen, Hunger/Durst oder was auch immer haben und das vor versammelter Mannschaft mit Inbrunst zu verstehen geben?

Meine 7 Tipps im folgenden Beitrag werden dir hoffentlich jene entspannte und schöne Hochzeit bescheren, die du dir gewünscht hast.

Standesamtlich Hochzeit feiern mit Kind – 7 Tipps

Wenn ich an unseren Hochzeitstag zurückdenke, muss ich etwas schmunzeln. Es war alles geplant, zwischenzeitlich kamen aber derart unvorhersehbare Dinge auf uns zu, dass ich froh bin, sie hinter mir zu haben.

Umso mehr freut es mich, dir jetzt eine Liste mit 7 Tipps auf den Weg zu geben, damit deine Hochzeit mit Kind ein voller Erfolg wird:

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1. Plane mehr als genügend Zeit ein

Logisch, aber eindeutig am Wichtigsten, ist genügend Zeit. Das fängt schon damit an, die Trauung nicht früh am Morgen starten zu lassen, sondern eher mittags oder nachmittags, nachdem das Kind vielleicht noch einen Mittagsschlaf machen konnte und ausgeruht ist.

Es ist auch unsagbar hilfreich, nicht kurz vor Peng am Standesamt anzukommen. Dir kann es nämlich wie uns passieren, dass mitten auf dem Weg zum Standesamt das verdammte Auto nicht mehr anspringt und alle kurz mal beim Anschieben helfen müssen. Heute kann ich drüber lachen, in dem Moment hatte ich einen Herzinfarkt vom Feinsten. ABER wir hatten genügend Zeit eingeplant, das Auto sprang dann gnädigerweise doch noch an und es ging weiter.

ADAC Mitarbeiter repariert Autoreifen.jpg

2. Aufmerksamkeit für dein Kind

Der Tag gehört dir und auch wieder nicht. Wenn du ein Kind hast, dann sagt es nicht:“Ja, Mama und Papa, ich verstehe, dass das heute ein ganz besonderer Tag ist. Deshalb werde ich pünktlich und gut gelaunt aufstehen, frühstücken, mich duschen und anziehen, mich selbstverständlich auch nicht dreckig machen und alles sofort und auf der Stelle so machen, wie ihr es wollt.“ Das mag u.U. bei älteren Kindern klappen, bei Kleinkindern (geschweige denn Babys) jedoch nicht.

Damit dein Kind so gut es geht mitmacht, kann es nicht schaden, wenn du ihm morgens eine Zeit lang deine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkst. Ihr spielt zusammen, kuschelt, lest, schaut fern oder was auch immer. So konnte dein Kind schonmal eine Portion Mama/Papa tanken und ist ausgeglichener, als wenn es früh morgens gleich Stress gibt und keine Zeit für das Kind bleibt.

Kind und Mama kuscheln und lachen

3. Bereite dich darauf vor, dass evtl. nicht alles nach Plan laufen wird

Am Hochzeitstag hatte ich morgens einen Friseurtermin und sollte auch noch geschminkt werden. Ich hatte mir ausgemalt, dort allein in Ruhe zu sitzen und mich schönmachen zu lassen.

Aber ich kenne ja mein Kind. Ich hatte mich also am Abend zuvor mit dem Gedanken angefreundet, dass mich mein Kind zum Friseur- und Schminktermin begleiten wird. Und so kam es dann auch: Der kleine Mann wollte nicht, dass ich gehe, also kam er kurzerhand mit.

Ich finde, wenn man sich schon darauf vorbereitet, dass es nicht so läuft wie geplant, dann ist es kaum bis gar nicht stressig.



4. Kleidung für dein Kind

Es wäre schön, wenn sich deine Tochter ein hübsches Kleid für die Hochzeit anzieht bzw. dein Sohn in einem schnieken Anzug auftritt, nicht wahr? Manchmal ist aber irgendwie der Wurm drin und dein Kind will dieses wunderschöne Kleidungsstück nicht anziehen, auch an einem so besonderen Tag wie diesem.

Bevor du jetzt ins Schwitzen kommst und dich auf einen Machtkampf einstellst, sieh es mal so: Wir hatten eine Phase, in der Oliver NICHTS anziehen wollte. Wirklich gar nichts. Von daher war ich froh, dass er überhaupt etwas anzog. Ich sah es nicht so eng, würde er den festlichen Anzug* nicht tragen wollen. Vielleicht war meine Gelassenheit der Grund, weshalb er ihn dann doch anzog. Womöglich trug aber auch die Tatsache dazu bei, dass ich ihn schon an anderen Tagen in den Klamotten rumlaufen ließ und er sich daran gewöhnen konnte.

Junge im Anzug.jpg

Sollte es dennoch so kommen, dass dein Kind das festliche Kleid bzw. den Anzug nicht tragen will, dann lass es einfach bleiben und spar dir die Nerven. Wirklich. Wenn sich dein Kind in der Jogginghose wohler fühlt, na dann los, ab in die Jogginghose. Stell dir vor, dass es den ganzen Tag in Kleidung rumlaufen muss, die es nicht mag und dort hineingezwängt wurde. Ich persönlich möchte auch nicht, dass das jemand mit mir macht. Lass deinem Kind also die Freiheit, selbst zu entscheiden, was es tragen möchte.

5. Wechselkleidung

Was mich Murphys Gesetz gelehrt hat: Niemals ohne Wechselklamotten rausgehen. Denn wenn du sie mal nicht dabei hast, wirst du sie am Dringendsten benötigen.

Stell also eine Tasche mit Wechselsachen für dein Kind bereit. Wenn im letzten Moment was dreckig wird oder ein Malheur passiert, dann ist mit Wechselkleidung schnell Abhilfe geschafft.

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6. Beschäftigung fürs Kind, aber die richtige

Nun ist es soweit: Du befindest dich im Standesamt. Die Zeremonie beginnt. Und deinem Kind wird langweilig. Ein Alptraum! Was tun?

Wir hatten für unseren Sohn auch Spielzeug mitgenommen, damit er sich nicht langweilte, allerdings eher ungeeignetes, wie etwa den aufregenden Krankenwagen, der mit einem ordentlichen „IIIIIUUUUUUIIIIIIIIUUUUUU“ vor uns herumgelenkt wurde. Daran hatten wir in dem Moment einfach nicht gedacht. Es war sein Lieblingsauto, natürlich nehmen wir es mit, dachten wir. Dass er sich während der Trauung lieber mit leisem Spielzeug beschäftigen sollte, kam uns erst in den Sinn, als es schon zu spät war.

Geräuscharme Beschäftigung im Standesamt wären z.B. ein Hochzeitsmalbuch*, ein Kuscheltier oder ein Tablet mit Kopfhörern. Damit wäre dein Kind sicher eine Weile beschäftigt.

Wenn du dein Kind lieber in die Zeremonie einbeziehen möchtest, kannst du es auch mit besonderen Aufgaben betrauen: Es trägt einen eigenen Blumenstrauß, darf die Ringe bringen, ist Blumenkind und darf Blütenblätter werfen oder – und das ist die Geheimwaffe schlechthin – es darf Seifenblasen pusten. Allerdings solltest du vorher in Erfahrung bringen, ob Blütenblätter bzw. Seifenblasen während der Trauung gestattet sind oder lieber erst draußen losgelassen werden sollten.

Blumenmädchen mit Körbchen in den Händen.jpg

7. Lass dir helfen

Während unsere Standesbeamtin ihren Text aufsagte, kam es hin und wieder vor, dass Oliver mittendrin reinquakte – und das recht laut. Auch, als ich mein Ehegelübde vortrug, stand da plötzlich der kleine Mann neben mir und fragte mich etwas, weshalb ich mich kurz mit ihm unterhielt.

So ist das eben und das war auch völlig ok. So in etwa hatte ich es mir auch vorgestellt, weshalb mein Mann und ich vorher zwei Personen – meine Schwester und meine Schwiegermutter – darum baten, sich mit Oliver zu beschäftigen.

Frau beschäftigt sich mit Kind im Standesamt

Auf diese Weise konnten wir uns wieder konzentrieren und wussten unseren Sohn in sicheren Händen.

Es kann also nicht schaden, ein, zwei Leute im Vorfeld zu fragen, ob sie sich mit deinem Kind beschäftigen, ihm nach Bedarf Essen und Trinken geben und ggf. mit ihm rausgehen, wenn es auf Toilette muss o.ä.

Haben dir meine sieben Tipps geholfen oder hast du noch den ultimativen Tipp für mich? Dann schreib es mir in den Kommentaren.

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